Štrbské Pleso liegt auf 1.355 Metern über dem Meer. Die Anreise in dieses „Tor zur Hohen Tatra“ war bis zuletzt ein Traum - nach dem leckeren Speisewagen folgte noch die bis zu 15% steile Zahnradbahn. Auf der abendlichen Bergfahrt saßen wir fast alleine im nagelneuen Stadler-Triebzug und haben uns bei schönen Sonnenuntergangslicht Richtung Gebirge hochgeschraubt.
Nach mehreren Wanderungen und Übernachtungen verlassen wir Štrbské Pleso wieder - natürlich mit der Bahn, und natürlich nicht den selben Weg zurück: Seit 1908 kurvt die Elektrische Tatrabahn in und durch die Hohe Tatra. Diese Schmalspurbahn war bei der Urlaubsplanung natürlich ein Muss! Schon der Bahnhof in Štrbské Pleso ist ein Traum: eher Botanischer Garten als Schalterhalle, mit zahlreichen lustigen Details. Die Treppe runter tritt man dann ins Freie, wo nach rechts die Zahnradbahn nach Štrba startet und links die Tatrabahn nach Poprad bereitsteht.
Der Vorteil am
Massentourismus in der Hohen Tatra gegenüber der ersten Urlaubswoche:
die Fahrplanrecherche ist einfacher. Alle 30 Minuten winden sich die
komfortablen Triebwagen der Tatrabahn in engen Kurven durch die Wälder.
Trotz oder gerade wegen der häufigen Abfahrten sind die Züge gut
gefüllt, großteils von Wanderern. Einzelne von ihnen haben wir auch
schon auf einem Berg gesehen.
Manchmal
mit 20 km/h, manchmal mit 35 km/h eiert der Zug, den sie hier Tram
nennen, durch die Kurven. Das ist fast schon zu schnell: die Ausblicke
auf beiden Seiten sind so fantastisch, dass der Zug gerne noch langsamer
fahren dürfte.
Anders als in
anderen slowakischen Zügen erfolgen die Ansagen auch auf Englisch. Aber
die Sprachbarriere ist ohnehin überwunden, seit wir in der Hohen Tatra
sind: hier versteht wirklich jeder Englisch, vereinzelt wurden wir auch
schon auf Deutsch angesprochen.
Viel zu schnell erreicht der Zug unseren nächsten Übernachtungsort, Starý Smokovec, und wir müssen aussteigen. Aber ich habe vorhin Tatrabahn-Tageskarten für drei Tage (pro Person insgesamt 8€) gekauft, es wird also nicht die letzte Fahrt gewesen sein. Die beiden östlichen Streckenäste nach Tatranská Lomnica und Poprad-Tatry werden wir in den nächsten Tagen auch noch genießen.