London hat die älteste U-Bahn der Welt. Damals konnte man noch nicht so große Tunnelprofile graben. Folglich sehen die "Underground"-Züge ziemlich gestaucht aus, wenn sie an der Oberfläche fahren - und das tun sie auf mehr als der Hälfte des Streckennetzes.
Eine Stadt wie London würde nicht funktionieren ohne Massentransportmittel wie die Underground. In London geht es noch einen Schritt weiter: die Underground hat literally die Stadt entwickelt. Die Strecke, die wir heute nach Watford fahren, führt durch "Metro-Land". Unter diesem Namen hat die frühere Betreibergesellschaft der Metropolitan Line die Grundstücke rund um die Bahnstrecke verkauft und so den Bau der Strecke profitabel gemacht. Heißt: die Wohnviertel entlang der Bahn sind so alt wie die Bahn selbst, die Bahnhöfe sowieso. Heißt: die Bahnhöfe sind wunderschön. Holz aus den 1860er Jahren schmückt noch heute die Bahnsteigabgänge an der Baker Street, Ziegelsteine und Holz aus den 1920er Jahren bilden Schalterhalle, Toilette und Wartesaal (!) der Station Watford. Mögen die Warner Brother Studios das größte Highlight des Tages sein, die Anreise dorthin ist auch schon ein Highlight...
