Great Western Railway

Great Western Railway. Welch passender Name für diese großartige Eisenbahn, die von London Richtung Westen führt. Die Landschaft, die Brücken - allen voran die einzigartige Royal Albert Bridge bei Plymouth -, die urigen Fußgängerüberwege an den Bahnsteigen, das ausgesprochen freundliche Personal - alles an dieser Bahn ist großartig. Außer den viel zu engen Fahrradstellplätzen, deren Reservierung schwierig bis unmöglich ist. Anders als im Vorjahr, wo wir uns im Besitz zweier Reservierungen wähnten, in Wirklichkeit unter unserer Reservierungsnummer aber nichts hinterlegt war, habe ich es dieses Jahr nach diversen vergeblichen Online-Buchungen und mehreren Anrufen im indischen Callcenter geschafft, uns zwei Fahrrad- und zwei Sitzplatzreservierungen zu verschaffen. Einziger Schönheitsfehler: je ein Platz im 12:03 Uhr- und ein Platz im 14:03 Uhr-Zug. Nichts zu machen, zwei Plätze im selben Zug gab es nicht. Wir versuchen es trotzdem, beide den 12:03 Uhr-Zug zu nehmen - und haben Erfolg: Im entscheidenden Wagen J sind noch zwei Fahrradstellplätze "available" - keine Ahnung, warum man die nicht reservieren konnte, aber wir kriegen das zweite Fahrrad unter. Einen zweiten Sitzplatz gibt es nicht, der Zug ist hoffnungslos überfüllt - wofür sich das Zugpersonal mehrmals per Lautsprecherdurchsage entschuldigt. Traumwetter und Feiertagswochenende - klar wollen da alle nach Cornwall. Wolfgang und ich wechseln uns ab mit Sitz- und Stehplatz, ab Plymouth können wir beide sitzen und im letzten Teil der Strecke mehrere Orte wiedererkennen, durch die wir letztes Jahr geradelt sind.

Am Fahrtziel der Moment des Tages: die Zugtüren öffnen sich - und es riecht nach Meer. Ich steige samt Fahrrad aus dem Zug, blicke auf St. Michael's Mount, das Meer und strahlend blauen Himmel. Es riecht wie Urlaub, es sieht aus wie Urlaub. Penzance ist der schöne Endbahnhof einer großartigen Eisenbahnstrecke. 







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