Was für ein Gerüttel und Geschaukel. Laut Fahrplan brauchen wir für die
40 Kilometer von Borjomi nach Bakuriani 2 Stunden und 25 Minuten. Die
tschechische Grubenlok von 1966 müht sich redlich, die drei kleinen
Waggons den Berg hinaufzuziehen, aber die verschlissenen
Schmalspurgleise geben oft nicht mehr her als 10 km/h. Zwei Mann
Besatzung im Zug und mehrere Stationsvorsteher für etwa zehn Fahrgäste
pro Zug und zwei Züge pro Tag – das Betreuungsverhältnis ist mal wieder
ausgesprochen georgisch. Der Kostendeckungsgrad bei einem Fahrpreis von 2
Lari (ca. 70 Cent) allerdings auch.
Schön, dass sie das 115 Jahre alte Bähnchen noch nicht
stillgelegt haben und wir gerade ein Bahnerlebnis wie zu Urgroßmutters
Zeiten genießen können. Die kurvenreiche Streckenführung bietet
immer wieder neue Ausblicke auf das Tal, die Berge, die Hubschrauber,
die versuchen, die umliegenden Waldbrände zu löschen und natürlich auf
die eigene Lokomotive. Die Fenster lassen sich weit öffnen und der
Aufenthalt auf der Plattform während der Fahrt ist offensichtlich
erlaubt. Und sehr cool.