Im "Coast Starlight" von Los Angeles nach San Francisco (747km)

 

Blauer Himmel, blaugrüner Pazifik, gelbgrüne Hügel. Das sind die Farben, mit denen Kalifornien gemalt wurde. Zumindest rund um Santa Barbara, den bekannten Badeort nördlich von Los Angeles. Die Farben genieße ich durch die Fenster des „Coast Starlight“, ein (wie immer äußerst komfortabler) Amtrak-Fernzug, der von Los Angeles bis Seattle die Pazifikküste entlangfährt. Ich werde ihn bis Oakland genießen und von dort mit dem Bus nach San Francisco fahren. Etwa 500 Meilen kalifornische Landschaft stehen also heute auf dem Plan. Schöner als im Moment kann es nicht mehr werden.




Springende Delphine, schlagende Wellen, bewässerte Salatpflanzen, von Nebel bedeckte Seen, in der Sonne glänzende Berge. Das ist in etwa die Zusammenfassung der heutigen Bahnfahrt. Das mit den Delphinen ist kein Witz: man hat sie wirklich aus dem Zugfenster gesehen! Spätestens ab diesem Moment fand ich die Fahrt an der Pazifiksteilküste entlang richtig klasse. Weiter nördlich wurden die Wellen dann etwas höher und der blaue Himmel etwas bedeckter. Nebelschwaden sind vom Pazifik kommend die Berge hochgestiegen, mittendrin unser Zug. Sah echt gut aus.
Landschaftlicher Höhepunkt war allerdings die Auffahrt von San Luis Obispo auf den Cuestapass. Dabei wird die bekannte Horseshoe-Curve (Hufeisenkurve) durchfahren, die so eng ist, dass man problemlos die eigenen drei (!) Loks filmen kann. Aus dem Panoramawagen konnte ich beobachten, wie sich der Zug in eine alpenähnliche Landschaft hochgeschraubt hat. Nur an der trockenen Vegetation konnte man erkennen, dass man doch noch in Kalifornien ist und nicht etwa in der Schweiz. Ich weiß nicht, wie all diese schönen Pflanzen heißen, aber in Europa habe ich sie jedenfalls noch nie gesehen.